Tulpen uit Zandvoort - Preview zum 5. + 6. Saisonrennen in den Niederlanden

Auch in Zandvoort war in den letzten zwei Wochen teilweise wieder reger Betrieb bei den Testfahrten. Gerade auf diesem rechtskurvenlastigen Kurs wurde viel Setuparbeit betrieben.


Vorfreude auf die beiden Sprintrennen

Worte wie "geil", "super" oder "mega" waren die Phrasen, die man nach den ersten beiden Sprintrennen vor zwei Wochen in Ungarn hören konnte. Das Sprintformat ist grandios eingeschlagen. Es waren zwei actionreiche Rennen, die noch lange in Erinnerung bleiben dürften. Es ist alles angerichtet, die Bühne ist frei. Wir können gespannt sein, ob sich dies auch in Zandvoort wiederholt. Zumindest sah man die üblichen Verdächtigen regelmäßig auf der Strecke, aber auch Ruthemium hat nach den sehr guten Ergebnisse auf dem Hungaroring Blut geleckt und war öfters zu Gast.


Wer kann OFFROADRACER686 vom Thron stürzen?

Der WM-Führende ist momentan der Mann der Stunde. Wer nach der ersten Saison dachte, dass Gutmännchen dominant war, muss jetzt seine eigenen Worte schlucken. OFFROADRACER686 ist nicht dominant, er ist ein Dompteur, der die Meute nach seiner Laune kontrolliert. Bislang fuhr er ohne größere Probleme ALLE zu vergebenen Punkte ein und war somit auch fleißiger Punktehamster für sein Team, welches ebenso unangefochten in der Wertung vom Platz an der Sonne grüßt. Der bis dato größte Konkurrent, @MLX_Racing , muss jetzt mindestens die beiden Rennen in Zandvoort aussetzen, möglicherweise auch den Lauf auf dem Nürburgring. Ansonsten hat er die weitere Konkurrenz meilenweit abgehängt. Zwei weitere Siege inklusive der beiden Pole-Punkte und der WM-Titel ist ihm (fast) nicht mehr zu nehmen. Aber dahinter stehen schon die potentiellen Erben in den Startlöchern. xxmanuxx , Bellof , HaZZeHuNtEr42o und Smurferino42 haben einen Blick auf die Plätze 2 und 3 in der Gesamtwertung geworfen, wobei HaZZeHuNtEr42o in Zandvoort nicht an den Start gehen wird. Apropos Start: Dieses Rennen wird mit dem bislang kleinsten Starterfeld der Saison bestritten. Cerano111 , Revellersmotorsport und starplayer91 werden nicht an den Start gehen, von Captain hat man noch keine Infos. Ersatzfahrer mxflsh07 ist ebenfalls verhindert. Möglicherweise wird aber Gaststarter Flush639 wieder mit von der Partie sein. Somit beträgt das Feld nur 14 gemeldete Fahrer. Vielleicht fährt F300 durch das verkleinerte Feld seine ersten WM-Punkte ein, wer weiß.


Das Format

Der Lauf in Zandvoort geht über zwei Sprintrennen bei Tag mit jeweils 45 Minuten. Trainingsbeginn ist um 18:00 Uhr. Das Qualifying zum ersten Sprint geht über 15 Minuten und für das zweite Sprintrennen wird die Startaufstellung durch ein "One-Shot-Quali" ermittelt. Bei beiden Rennen ist kein Pflichtstop vorgeschrieben.


Die Wettervorhersage für Samstag 14:00 Uhr zeigt eine Temperatur von 14°C. Regen wird nicht erwartet.


Streckenbeschreibung

Der Kurs in Zandvoort ist eine technisch sehr anspruchsvolle Strecke mit wenigen Geraden und einem Mix aus sehr schnellen Kurvenkombinationen und langsamen Passagen. Überholen ist auf dem Dünenkurs extrem schwierig. Nach der Start-Ziel-Geraden kommt eine 180° Rechtskurve (Tarzanbocht), die nach einer kurzen Beschleunigung in eine schwierige, schikanenartige Links-Rechts-Kombination (Gerlachbocht) übergeht. Hier besteht die Gefahr, die Rechtskurve zu schnell zu nehmen und nach außen den Rasen oder die Wand zu rasieren. Dann kommt schon die nächste 180° Kurve (Hugenholtzbocht), diesmal aber links herum. Die Steckenbegrenzungsmauern befinden sich direkt am Kurvenäußeren und lassen keine Fehler zu. Der Ausgang lässt ein frühes ans Gas gehen zu. Dann geht es Vollgas im Rechts-Links-Rechts-Geschlängel (Hunserug/ Rob Slotemakerbocht) in Richtung Dünen. Vor der folgenden langgezogenen Rechtskurve (Scheivlak) muss die optimale Position und Geschwindigkeit gefunden werden, um diese perfekt und mit viel Schwung zu durchqueren. Jeder Fehler wird mit dem weitläufigen Kiesbett links der Strecke bestraft. Mit Tempo kommt man dann in einen recht schnellen Rechtsknick (Marlborobocht), bevor man zur nächsten Rechtskurve (Renaultbocht), die zwar zu macht, aber sehr weitläufig ist, anbremst und mit möglichst viel Schwung zur langgezogenen Linkskurve (Vodafonebocht) kommt. Diese kann man in mehreren Linien durchfahren. Dann folgt eine Rechts-Links-Schikane (Audi-S), die von einer langsamen, kurzen Rechts in eine leicht gezogene Links übergeht und auch hier ein frühes aufziehen des Gaspedals zulässt und mit Speed zur nächsten Rechtskurve (Kumhobocht) führt, die kurz und knackig angebremst wird. Eine saubere Linie und die Ausnutzung der Streckenbreite sind wichtig für den richtigen Einlenkmoment in den Apex der letzten Rechtskurve (Arie Luyendijkbocht), damit diese voll genommen werden kann für die größtmögliche Geschwindigkeit für die lange Start-Ziel-Gerade.


Freuen wir uns auf einen spannenden vierten und fünften Saisonlauf in den Dünen am Nordseestrand!