Qualy: Der Plan war ursprünglich 4 Runs zu probieren wie letzte Saison, also Outlap und fliegende Runde mit Soft und direkt wieder rein. Zu meiner Verwunderung mochten viele den weichsten Reifen nicht und fuhren auf Medium, wie mein bis dato schärfster Konkurrent Luuk. Keine Runde war wirklich sauber getroffen und ich schaffte es aus Trödelei an der Box nicht den Plan zu verfolgen, von den nun 3 Runs war der zweite der Schnellste, was auch dank des Reifenvorteils zu P1 mit einer knappen halben Sekunde Abstand reichte, von daher war ich zufrieden. Überrascht war ich über P3 meines Teamkollegen Fuhrmann.
Rennen: Am Start gab es nur ein Ziel, die Flucht nach vorne. Ich kam sehr gut weg und konnte mich in Turn 1 behaupten. Nach den ersten 2 Runden hatte ich schon einen Vorsprung von 3 Sekunden auf Luuk, was mir viel Sicherheit gab und mein Gefühl bestätigte, dass das Auto in diesen Bedingungen wie ein Brett auf der Straße lag. Mit zunehmenden Grip verschlechterte sich das keineswegs und ich fuhr konstant schnelle Rundenzeiten. Meine große Angst war, dass ich das Auto irgendwann wegschmeißen würde, also war ich sehr vorsichtig auf dem Gas aus der Schikane raus und hielt mich von allen möglichen Kerbs fern. In Runde 15 kam Luuk mit einem Abstand von rund 15 Sekunden hinter mir an die Box, ich beobachtete daraufhin seine Rundenzeiten, falls sich ein Undercut anbahnen sollte. Ich sah aber, dass er auf Paulick aufgelaufen war und dadurch seinen Reifenvorteil nicht wirklich ausspielen konnte. Also blieb ich weiter draußen, an Bord hatte ich Sprit für 24 Runden. In Runde 23 entschied ich mich auf Grund nachlassender Reifen dann für den Stopp, wieder auf Medium bis zum Ende. Ich kam auf eine freie Strecke zurück und wollte den starken Rhythmus aus dem ersten Stint wieder aufnehmen. Doch die Überrundungen brachten mich immer wieder aus dem Takt und so hatte ich den ein oder anderen kleineren "Ausritt". Wobei ich betonen muss, dass alle, mir zumindest, wirklich gut Platz gemacht haben, wie z.B. Reini in Runde 32 oder Harald in Runde 36. Interessant wurde es kurz vor Schluss nochmal, als ich auf die sich bekämpfenden Paulick und Winkler auflief. Letzterer verbremste sich ein wenig in Turn 1 und ließ mich da vorbei, Paulick tat Selbiges auf der Gegengeraden. Anschließend sah ich noch, wie mein Teamkollege sich auf P2 schob und somit fuhren wir im ersten Rennen den ersten Doppelsieg nach Hause! Achja, in Runde 30 setzte ich die fastest Lap, an die ich nachher nichtmal mehr ansatzweise herankam, keine Ahnung, was da los war.
Fazit: Besser hätte es nicht laufen können, so einfach ist es. Man hat gesehen, dass der Ferrari sehr wahrscheinlich überlegen ist mit seiner Performance, dennoch hatte ich starke Konkurrenten, die sich aber mit Strategie- und Fahrfehlern um den möglichen Sieg brachten. Für mich war es sehr wichtig hier zu gewinnen um den Schwung in den Rest der Saison mitnehmen zu können. So "einfach", wobei das übertrieben ist, wird es nun nicht mehr, da sehr wahrscheinlich etwas gegen den Ferrari unternommen wird und nun auch wieder meine heißgeliebten Gewichte ins Auto kommen. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass es in 2 Wochen einen anderen Rennsieger geben wird. Aber wir werden sehen. Nochmal ein dickes Lob an alle, dass der Start und das Rennen allgemein recht sauber waren bis auf 1-2 Aktionen, es hat wieder einen rießen Spaß gemacht! Hoffe wir sehen uns in Frankreich in ähnlich großer Teilnehmerzahl wieder.