Wohl niemand hatte Anfang Juli, als die Planungen für die 12h Bathurst begannen, damit gerechnet das es für unser Team am Ende in einem Sieg enden würde. Grundlegend wusste niemand was uns im GT4 in ACC erwarten würde, von Setups oder Vergleichszeiten war keine Spur. Einen ersten wirklichen Eindruck erhielten wir beim offiziellen 2h Testrennen am Dienstagabend. Als wir dort plötzlich den Sieg einfuhren und einen deutlichen Vorsprung gegenüber den anderen GT4 Teams hatten wurde uns klar, der Sieg könnte möglich sein. Das Ziel für unser Trio bestehend aus Paul, Henke und mir war also klar.
Im Qualifying schafften wir es nicht die Zeit von Tobias Pfeffer vom Team Big Point Racing Wehrseifen Konkurrenz zu machen, seine 2:10,9 war eine wirklich perfekte Runde. Zuvor hatte auch niemand von uns Zeiten im 2:10er Bereich gesehen. Unser Qualifying selbst lief weniger gut, erst kurz vor Ende der Session schafften wir es eine gute Runde zu setzen, diese sollte dann aber schon zu Startplatz 2 reichen. Genauso beschränkt wie das Qualifying wurde dann auch der Rennstart. Mit einer Lücke auf das GT3 Feld gingen auch wir von Startplatz 2 aus ins Rennen, gleich auf den ersten Metern kam es dann zu einem unglücklichen Kontakt durch einen Fehler meinerseits, wodurch die beiden Fahrzeuge hinter uns zurück gefallen sind. Auch an dieser Stelle nochmal ein dickes Sorry dafür!
Im Anschluss fanden wir dann das Bild vor welches wir vor dem Rennstart erwartet hatten: Wir und das Auto vom Big Point Racing Team fuhren dem restlichen GT4 Feld davon. Zu Beginn des ersten Stint verloren wir etwas an Boden auf das BPR Auto, zum Ende des Stints mussten sie allerdings anfangen Sprit zu sparen, wodurch wir wieder aufschließen konnten und dann kurz vor Ende des ersten Stints sogar zum ersten mal die Rennführung übernehmen konnten. Durch einen etwas größeren Schaden an unserem Mercedes und den früheren Boxenstopp des Big Point Teams mussten wir die Führung dann allerdings zunächst wieder abgeben. In den weiteren Stints war es dann ein stetiges auf und ab. In einem Stint waren wir wieder etwas schneller, im nächsten wieder das Big Point Racing Team. Zwischenzeitlich hatten sie dann sogar 40 Sekunden Vorsprung auf uns herausgefahren. Allerdings schien das andere Team deutlich mehr Probleme mit dem Spritverbrauch zu haben. Wir kamen mit unseren 90 Minuten Stints gut durch, während das BPR Team ihre Stopps immer vor der 90 Minuten Marke ansetzen musste.
Dann kam Henke auf die brilliante Idee den Bremsenwechsel zu streichen und die fehlende Pace gegenüber T. Pfeffer über den Bremsenwechsel wieder auszugleichen. Und genau dieser Plan zahlte sich aus! Nach deren Bremsenwechsel kamen wir 20 Sekunden vor dem BPR Team wieder auf die Strecke zurück. Allerdings saß erneut T.Pfeffer im Auto, seine Pace war natürlich ein Problem. Unser Ziel war ihn so lange wie möglich hinter uns zu halten. Nach 40 Minuten im Stint kam er dann an uns ran, es folgte ein Zweikampf über 20 Minuten in welchen wir uns sehr stark verteidigten, bis es Pfeffer mit einem cleveren Move in Turn 1 an uns vorbeischaffte. In den verbleibenden 30 Minuten bauten sie ihren Vorsprung dann noch auf knapp 12 Sekunden aus.
Zu unserer Überraschung kamen wir nach unserem Boxenstopp bei der 3 Stunden Marke dann wieder in Führung zurück auf die Strecke. Und diese Führung sollten wir dann bis zum Ende nicht mehr hergeben! Unsere Konkurrenten hinter uns mussten dann kurz vor Ende sogar noch einen Tankstopp einlegen, wodurch wir den Sieg in den letzten 30 Minuten nur noch nach Hause fahren mussten.
Ein großes Lob ans ganze Team! Zudem möchten wir uns auch nochmal bei allen Bedanken die uns gestern im Stream und Teamspeak während des Rennens verfolgt und unterstützt haben. Auch ein Lob an unser Schwesterteam im GT3 welches trotz einiger Probleme das Rennen zu Ende gefahren ist.
Danke auch nochmal an Cravice für die Erstellung dieser wundervollen Lackierung!
Und zu guter letzt, da is das Ding: