Wer gewinnt den Korean GP? 16
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Felix (7) 44%
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Vettelspeed (5) 31%
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Juro (3) 19%
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Defender (1) 6%
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Troopers (0) 0%
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Tanajj (0) 0%
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Logic (0) 0%
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DanGer2k7 (0) 0%
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Kimi (0) 0%
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Rayzorextreme (0) 0%
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Dustin (0) 0%
Seit 2 Tagen sind wir nun in Korea und wir haben die ersten Trainings hinter uns. Auch wenn der WM Titel bereits vergeben ist, scheint jeder hier noch alles zu geben. Von der schwülen Hitze lässt sich hier niemand beeindrucken.
Der Korea GP findet dieses Wochenende zum 3. mal statt. Vergangene Rennen zeigten, dass hier immer einiges los ist und die zwei langen Geraden für Überholmanöver sorgen.
Im Fahrerlager hörte ich bereits, dass man Probleme habe, hier das richtige Setup zu finden. Mit vielen langen Geraden und einem Vollgasanteil von 60% muss man auf gute Topspeedwerte setzen. Aber die Sektoren 2 und 3 fordern Auto und Reifen besonders und es wird viel Grip benötigt.
Pirelli versucht dem gerecht zu werden und stellt mit soft und supersoft die beiden weichsten Mischungen zur Verfügung. Red Bull kritisierte diese Entscheidung gestern vehement, da die Haltbarkeit der Reifen "unterirdisch" sei. Pirellis Motorsport Direktor Paul Hembery schließt hier einen 2 Stopp aus, er rechnet mit vielen 3 Stoppern, sieht aber nach oben hin keine Grenze.
Heute Morgen, als ich durch das Fahrerlager spazierte, liefen mir 4 Debütanten über den Weg. Mercedes GP und Force India gehen mit 2 komplett neuen Fahrern an den Start und riskieren in den letzten 5 Rennen noch mal einiges. Ich traf mich mit Vettelspeed aus dem Team Force India , sowie mit Logic von Mercedes zum Interview und wir sprachen über Ihr Debüt, Ihre Ziele und die Strecke.
Vettelspeed, erst einmal möchte ich Sie hier in der Formel 1 Willkommen heißen. Sie und Ihr neuer Teamkollege Tanajj seid das Ergebnis der Umstrukturierung im Team von Force India. Ihr Teamchef Vijay Mallya ließ kürzlich verlauten, dass er auf 2 junge Fahrer gesetzt hat, mit denen alles möglich ist. Sind sie bereits gut im Team angekommen?
Ja also ich kann sagen. dass ich mich sehr, sehr wohlfühle in dem Team. Ich wurde wirklich fantastisch aufgenommen und auch meinen Teamkollegen kenne ich bereits aus den Nachwuchsformeln. Wir haben schon öfter unseren Traum geäußert, Teamkollegen in der F1 zu sein. Dass dies jetzt klappt und auch noch bei solch einem Team ist einfach fantastisch.
Haben Sie bereits Ziele, die Sie in den letzten 5 Rennen erreichen wollen?
Ich werde einfach versuchen das Optimum aus dem Auto und aus mir herauszuholen. Ich weiß, dass wir ein sehr konkurrenzfähiges Auto besitzen, weiß aber auch, dass hier sehr sehr starke Jungs im Fahrerfeld vorhanden sind. Ich werde wie gesagt mein bestes geben und versuchen, mich dem Niveau der Topfahrer anzunähern. Wenn mir das gelingen sollte, wäre ich sehr zufrieden.
Sie sind seit gestern vor Ort und Sie sind bereits mit Ihrem Team die Strecke abgelaufen. Wie gefällt Ihnen die koreanische Tilke Version?
Die Strecke in Korea gefällt mir persönlich sehr gut. Ich denke, dass man alle Arten von Kurven auf dieser Strecke hat. Sektor 1 besteht aus sehr engen Kurven, welche man mit einer hohen Geschwindigkeit anfährt. Da ist es wichtig, sein Auto gut abzustimmen. Der zweite Sektor bietet sehr schnelle und sehr flüssige Kurven. Hier merkt man den Abtrieb eines Formel 1 Autos. Der letzte Sektor besteht aus langsameren Kurven und erfordert eine gute Traktion. Alles in allem also eine sehr schöne Strecke
Richtig, die Strecke ist sehr abwechslungsreich. Hatten Sie ebenfalls Probleme, mit Ihrem Setup einen guten Kompromiss zu finden, wie viele es andere Teams beklagten?
Ja es ist sehr schwierig. Wir haben eine gute Speed im Qualifying, jedoch nicht im Rennen. Wir müssen noch alle Daten studieren, um zu gucken, was wir am Setup verbessern können. Die Strecke ist relativ reifenfordernd, weshalb wir versuchen werden, möglichst wenig Stopps einzulegen. Um dieses Ziel jedoch zu erreichen, werden wir noch gewisse Dinge am Setup verändern, da wir derzeit noch starke Abnutzungserscheinungen haben.
Als Letztes würde mich interessieren, wie man sich optimal auf sein F1 Debüt vorbereitet? Haben Sie lange im Simulator geübt, oder Sie sich sogar Tipps von unseren Oldies wie Juro oder GoGooGooo eingeholt?
Ich habe viele Stunden im Simulator gearbeitet. Aufgrund der beschränkten Tests während einer Saison, sind die Simulatoren heut zutage für uns Fahrer sehr, sehr wichtig. Man bekommt ein gutes Feedback vom Auto und merkt, wie sich Setup - Änderungen auf das Auto auswirken. Dennoch bin ich froh, wenn ich am Wochenende au die Strecke kann und nicht im Simulator sitzen muss.
Dann wünsche ich Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Debüt, und dass Sie die Reifenprobleme noch in den Griff kriegen!
Mercedes Pilot Logic ist ebenfalls heiß auf sein Debüt und ist froh bei Mercedes gelandet zu sein.
Auch Sie heiße ich herzlich willkommen in der Formel 1. Toto Wolff beschreibt Sie als einen ehrgeizigen und zielstrebigen Fahrer. Bei Sky er sagte heute Morgen, dass er in Ihnen viel Potenzial sieht und sehr viel von Ihnen erwartet. Wie ist Ihre erste Woche bei Mercedes, und wie gehen Sie mit dem Druck um?
Alle im Team haben mich gut aufgenommen. Sie tun wirklich alles, um mir den Einstieg so einfach wie möglich zu gestalten. Für mich ist das natürlich ein großer Traum, der in Erfüllung geht. Als deutscher Fahrer einen Silberpfeil steuern zu dürfen, das ist einfach ein riesiges Gefühl. Als ich letzte Woche zur Sitzprobe in Brackley war, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Alles war viel größer, viel professioneller als ich es in der GP2 kennengelernt hatte. Natürlich bin ich mir bewusst, dass jetzt auch gewisse Dinge von mir erwartet werden, aber ich versuche entspannt und relaxed an die Sache heran zu gehen. Für mich ist der Rest dieser Saison eine Gelegenheit um die Abläufe des Teams kennenzulernen. Ab nächster Saison will ich angreifen und dem Team etwas für diese großartige Gelegenheit zurückgeben. Ich bin jedenfalls voller Tatendrang!
Auch Éric Boullier von Lotus hätte Sie gerne im Cockpit sitzen gehabt. Was hat am Ende den Auschlag gegeben, sich für Mercedes zu entscheiden?
Der Mythos Silberpfeil hat so sehr gereizt. Ich möchte mit dem Team an die glorreichen vergangenen Tage anknüpfen. Ein Mercedes gehört an die Spitze. Um mal ein Zitat meines neuen Chefs Toto Wolff aufzugreifen "Es kann nicht sein, dass ein Brausehersteller uns vor der Nase herumfährt".
Es ist mein Traum Weltmeister mit Mercedes zu werden. Lotus war für mich nie eine Option.
Das hört sich stark nach einer Kampfansage an Red Bull & Co. an. Sie haben haben es bereits erwähnt. Sie waren in Brackley und haben dort auch einige Runden im Simulator gedreht. Haben Sie schon ein Gefühl für die Strecke bekommen?
Ehrlich gesagt habe ich große Probleme mit der Strecke in Korea. Ich finde einfach keinen Rhythmus. Es ist natürlich nicht optimal auf einer Strecke sein Debüt zu geben, die einem nicht liegt. Aber wir sind hier in der Formel 1 und nicht bei einer Kaffeefahrt. Ich werde versuchen das bestmögliche Ergebnis für das Team herauszuholen. Unsere Performance stimmt mich jedenfalls recht optimistisch - jetzt liegt es an mir.
Red Bull kritisierte gestern öffentlich, dass die Reifen zu weich seien, und eine miserable Haltbarkeit an den Tag legen würden. Teilen Sie diese Auffassung?
Zu den Aussagen von Helmut Marko, Sie müssten ihr Auto langsamer machen weil die Reifen die Geschwindigkeit des Red Bulls nicht aushalten würden, möchte ich nichts sagen. Generell bin ich der Meinung, dass die Reifen nicht das alles entscheidende Element in der Formel 1 sein dürfen. Es kann nicht sein, dass einem nach 3 Kurven der Reifen kaputt geht. Natürlich muss man sagen, dass für alle die Reifen gleich sind und im Winter halt Teams wie Force India, Ferrari und speziell Lotus einen besseren Job als wir und Red Bull gemacht haben.
Nach den letzten Vorkommnissen in Silverstone muss man jedoch etwas unternehmen. Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen. Pirelli und die FIA haben hervorragend auf diese Ereignisse reagiert und kurzerhand einen Test in Silverstone einberäumt. Ab dem nächsten Rennen haben wir die Konstruktion der 2012er Reifen und die Mischungen der 2013er Reifen. Ich hoffe mit diesem Schritt wird Ruhe in das Reifenthema einkehren.
Danke für dieses aufschlussreiche Interview! Ich wünsche Ihnen alles Gute für ihr Debüt und für ihre Zukunft bei Mercedes
Danke auch, bis zum nächsten Mal.
Es wird spannend zu sehen sein, wie sich die 2 neu besetzten Teams schlagen werden, und ob sie den Etabliertern in die Suppe spucken können.
Dustin
Pressesprecher der PS3 Ligen