Nach dem zweiten Saisonrennen in Malaysia am vergangenen Sonntag luden wir 3 Fahrer zur Pressekonferenz ein. Zu Gast sind Martin Schlüter alias Zep1100A (Platz 12), Hannes Reinermann alias fifa0star (Platz 1) und Stefan Egner alias nummer92 (Platz 2).
Von Platz 10 gestartet kam Martin Schlüter nur auf Platz 12 ins Ziel.
Nils: Heute reichte es leider nur zu Platz 12. Woran lags?
Martin Schlüter: Erst mal war es eine unterirdische Leistung. 6 Überrundungen sind 5 zuviel.Mit den neuen Regularien bin ich einfach überfordert und ich kann mit keinem Fahrer mithalten. Der Rookiebonus aus der letzten Saison ist nun aufgebraucht und ich bin in der Eliteliga, wo ich definitiv nicht hingehöre.
Das Fahrerfeld hat sich extrem Verbessert und in diese Elite kann ich mich nicht etablieren. Von Toto Wolff habe ich nun eine letzte Bewährung für das Rennen in China bekommen. Sollte es dort ebenfalls zu so einem Fiasko kommen ,werde ich den Sitz im Mercedes verlieren.
Verhandlungen mit einem neuen Fahrer laufen schon. So wie es jetzt läuft gehöre ich nicht in die Formel 1.
Man erkennt, dass die Topfahrer aus der alten Liga 1 einfach nur extrem besser sind und meine früheren Konkurrenten ebenfalls weit weit weg sind.
So machen die Trainingsrunden und die Rennen keinen Sinn.
In der Rennpause werde ich alles versuchen irgendwie besser mit den Neuerungen klar zu kommen, auch der Wechsel zu einer neuen Steuerung werde ich versuchen, da der Großteil der Top 5 mit Pad fährt.
Wir werden das Rennen in China abwarten und dann eine Entscheidung treffen.
Nils: Ihr Teamkollege hatte eine deutlich bessere Pace als Sie. Woran liegt dies Ihrer Meinung nach?
Martin Schlüter: Nun, da db-freak in der letzten Saison Weltmeister war hat er ja bewiesen das er zu den Topfahrern gehört. Seine Erfahrung macht es aus.
In der letzten Saison haben wir uns in unseren Trainingssessions gegenseitig gepushed und wir haben beide davon profitiert.
Nun kann ich meinen Teamkollegen nicht helfen, da ich 5-6 Sec. langsamer bin als er.
Daraus ergibt sich auch meine Pace. Ich finde einfach kein Mittel schneller zu werden und kann einfach nicht mit den neuen Regeln besser fahren.
So wie es jetzt ist, bin ich eher eine Gefahr für die anderen und es kann ja nicht Ziel sein die spannendsten Situationen im Rennen beim Überrunden zu haben.
Nun gut, wir warten das Rennen in China ab, danach wird es definitiv eine Entscheidung geben.
Ich werde dem Team Mercedes treu bleiben und als Test- und Trainingsfahrer im Falle eines Fahrerwechsels weiter das Team unterstützen.
Danke und wir hören uns nach dem Chinarennen.
Hannes Reinermann konnte in Malaysia seinen ersten Saisonsieg verbuchen, gerade einmal 0,1 Sekunden vor seinem Teamkollegen. Nun führt er die Fahrer-WM an.
Nils: Herzlichen Glückwunsch zum ersten Sieg in dieser Saison! Wie würden Sie das Rennen zusammenfassen?
Hannes Reinermann: Dankeschön! Nun das Rennen war schon sehr anspruchsvoll. Sollte es das "perfekte" Rennen geben, so kommt dieses Rennen dem schon sehr nahe. Wir hatten als Team einen grandiosen Tag und haben damit nicht im geringsten gerechnet. Den Ingenieuren gilt mein größter Dank, da wir aufgrund von diversen Setup - Einstellungen einen riesen Schritt vorwärts gemacht haben im Rennen.
Ansonsten haben Stefan und ich uns gegenseitig gepusht. Ich denke, dass heutige Rennen war Werbung für die Formel 1 und ich bin natürlich überglücklich das ich Stefan heute geschlagen habe. VERDIENT geschlagen habe. Er ist jedoch ein großer Fahrer und wird sicher versuchen zurück zu schlagen. Wie ich schon sagte, wir pushen uns gegenseitig und es wird auch Tage geben, an dem er das Quäntchen Glück auf seiner Seite haben wird. Ich denke für das Team ist dies eine schöne Sache.
Nils: Sie sind nun Führender der Fahrer-WM. Was ist nötig damit dies am Ende auch so ist?
Hannes Reinermann: Ich muss am Saisonende die meisten Punkte auf dem Konto haben. [*Lacht*]
Es ist jetzt aber erst das zweite Rennen und es ist noch nichts passiert. Ich freue mich meinen Namen ganz oben zu sehen, mehr aber auch nicht.
Nils: Ihr Team führt auch die KWM an. Nun können Sie die Favoritenrolle aber nicht mehr abstreiten?
Hannes Reinermann: Solche Geschichten kommen ja immer von den Medien. Wir haben ein sehr gutes Auto und wissen, dass wir vorne mitfahren wenn wir unsere Hausaufgaben erledigen. Es gibt aber auch Teams die uns schlagen können und uns auch noch schlagen werden.
Ich weiß Sie erhoffen sich eine andere Aussage, aber in meinen Augen gibt es kein Team, welches sich in einer Favoritenrolle befindet. Dafür ist die Saison auch einfach noch viel zu jung.
Bis zur letzten Runde führt Stefan Egner das Rennen an, dann überholte ihn sein Teamkollege.
Nils: Platz 2, gerade mal 1 Zehntel hinter ihrem Teamkollegen. Warum reichte es nicht zum Sieg?
Stefan Egner: Nun zum einen waren meine 2 letzten Stints, insbesondere der letzte, nicht herausragen. Zum anderen war er einfach sehr schnell. Ich kam am Ende nicht mehr in den Rythmus und konnte so eigentlich nur noch Defensiv fahren was bis zur letzten Kurve ja auch ganz gut funktionierte.
Das es so knapp war ist natürlich bitter, macht aber auch keinen Unterschied und es ändert nichts. Wie in Australien wollte ich das Rennen gewinnen und hatte es zu einem gewissen Maß auch in der eigenen Hand. Aber das ist Racing.
Nils: Ein grandioser Doppelsieg des Teams. Wie schwer war dies?
Stefan Egner: Nun es war sicher nicht leicht. Wir wussten um ehrlich zu sein nicht wo wir stehen würden. Gianni sah extrem stark aus in der Vorbereitung. Und auch am Anfang des Rennens konnte er uns folgen. Von Andrei haben wir wenig mitbekommen und sogesehen war er eine unbekannte die wir nicht einschätzen konnten.
Der Doppelsieg ist für das Team selbstverständlich großartig und in gewisser Weise auch eine Belohnung. Die Art und Weise wie der Sieg zustande kam versüßt das ganze ein wenig.
Nils: Was rechnen Sie sich für die kommenden Rennen aus?
Stefan Egner: Mit China folgt in 2 Wochen die Strecke im Kalender die ich am wenigsten mag. Wenn ich dort ums Podium fahre wäre das ganz gut. Nach der Winterpause kommen Strecken die mir mehr liegen und entgegenkommen sollten. Dort möchte ich wieder um Siege kämpfen und auch gewinnen. Immer nur 2. werden reicht nicht. Das weiß ich nur zu gut.
Nils: Vielen Dank!