Singapur - 3 mal Safety Car und nur die Hälfte im Ziel
Nach dem Europa Abschluss letzte Woche ging es diese Woche nach Singapur. Spätestens nach den ersten Tests ahnte jeder, was für ein spannendes Rennen Singapur werden könnte. Der Grund hierfür ist, dass den ersten Testlauf lediglich 2 Fahrer beenden konnten.
Die Vermutungen bewahrheiteten sich. Mit Jelli, Jochen und Vegeta fielen gleich drei Topfahrer aus. Damit aber nicht genug. Mit Jaden, Knacki und Zwyer fielen noch drei weitere nicht zu unterschätzende Fahrer aus. Sprich, von 12 Fahrern konnten nur die Hälfte das Rennen beenden. Es gab sogar 3 SC-Phasen. Und die Entscheidung über den Sieg ist erst in der letzten Runde gefallen. Der Unterschied betrug nur etwa 2 Sekunden.
Der ärgerlichste Ausfall war aber ohne Frage der von Jelli.
3 Kurven zwischen Sieg und Niederlage
Klingt unglaublich, aber wahr. Jelli musst das Rennen als Führender 3 Kurven vor dem Ziel aufgeben. Dies aufgrund eines technischen Defektes. Der Schmerz sitzt tief. Das merkt man Jelli an, als er sich dem Interview stellte. „Ich konnte es erst gar nicht glauben. Das Rennen war eigentlich schon zu Ende, ich führte es 95% der Zeit an und dachte mir, du musst das Ding doch jetzt gewonnen haben, soviel Pech kann nun wirklich nicht sein.“ Somit hat Jelli in dieser Saison bereits 50 Punkte ohne eigenes Verschulden liegen gelassen.
Die Tatsache, dass Jelli trotzdem immerhin acht Punkte bekommt, ist für ihn natürlich kein Trost.
Nachdem Vegeta und später Jochen das Rennen wegen des gleichen Defekts bereits früh beenden mussten, fuhr Jelli zunächst mit großem Vorsprung alleine an der Spitze und machte einen sehr guten Eindruck. Er musste nie voll ans Limit und konnte seine Verfolger gut in Schach halten. "Unter normalen Umständen hätte ich vegeta und vor allem jochen aber nicht hinter mir halten können".
Im Blick auf die Fahrer-WM hofft Jelli die Saison auf eine Platzierung in den Top-Drei. „Jochen und auch Daxe können mir den 3. Platz noch streitig machen, das wird also noch sehr spannend.“
Red greift nach dem Titel
Red führt die Fahrer-WM an und konnte den Vorsprung auf Vegeta um 25 Punkte vergrößern. Wie sieht er also seine Chancen auf den Titel? „Im Hinblick auf die WM war das heute ein "Big-Point". Ich habe nun wieder einen großen Vorsprung auf meinen Verfolger, weil dieser heute ausfiel. Aber es sind noch 6 Rennen zu fahren. 125 Punkte können theoretisch noch gemacht werden und da will ich mich nicht zu früh schon freuen. Wir müssen weiter hart arbeiten, dann kann der heutige Sieg in der Endabrechnung noch Gold wert sein und mein Traum vom WM Titel wird Realität!“
Red räumte in Singapur das Feld von hinten auf. Er ließ zur Überraschung vieler das Qualy aus, und musste somit von ganz hinten starten. Doch durch gutes einkalkulieren der SC-Phasen und dem rechtzeitigen Wechsel auf die Inter konnte er sich schnell nach vorne arbeiten.
„Der Sieg kam wirklich aus heiterem Himmel.“ Mit dieser Aussage bezieht sich Red wohl auf Jellis plötzlichen Ausfall.
Daxe, „the Rookie of the Year“
Den Award 'Rookie of the Year' gibt es zwar eigentlich nicht, jedoch sind sich einige Fahrer einig, dass wenn es einen gäbe, Daxe ihn verdient hätte. Um diesen Fahrer werden sich die Teams nächste Saison reißen. Dass es einen Grund dafür gibt, bewies er auch in Singapur wieder. In einem extrem engen Zweikampf mit Red vergab er die Chance auf seinen ersten Saison Sieg nur knapp.
Gratulation zum erneuten 2. Platz. Wie sind Ihre Eindrücke zum heutigen Rennen?
Dieser 2.Platz ist eigentlich eine totale Überraschung, da ich kaum trainiert habe. Ich hatte natürlich mehr oder weniger das Glück, dass 6 Leute ausgefallen sind und auch die SC Phasen haben mir gut in die Karten gespielt. Was auch sehr unerwartet kam ist, dass ich es geschafft habe, mir die schnellste Rennrunde zu sichern. Eigentlich eine Sensation. Ferrari hat heute insgesamt ein traumhaftes Ergebnis eingefahren und viele Punkte gutgemacht.
Das war ja mal verdammt knapp. Wie kam es dazu, dass Sie den Sieg noch in der letzten Runde verschenkten? War es der Regen?
Der Regen war mit Sicherheit daran schuld, dass ich nicht vor Red ins Ziel kam. Ich hatte in Runde 58 ja einen 12 Sekunden Vorsprung, da sich Red gedreht hatte. Doch leider holte ich mir eine Runde zu spät die Inters und so kam ich wieder direkt vor Red raus. In der letzten Runde rutschte ich extrem rum, hatte einen Quersteher und Red kam vorbei. Doch er blieb nochmal an der Mauer hängen, ich fuhr ihm rein und drehte ihn. Daraufhin musste ich natürlich warten und hatte dann keine Chance mehr vorbeizukommen.
Was dachten Sie, als Sie hörten, dass Jelli das Rennen drei Kurven vor Schluss aufgrund eines Defektes aufgeben musste?
In diesem Moment dachte ich eigentlich weniger an Jelli, als vielmehr an mich selbst, da ich ja gerade in einem Nervenzerreissenden Duell mit Red steckte und eben plötzlich die Chance auf den Sieg hatte. Natürlich ist dieses Ereignis für Jelli sehr schade, aber sowas kann eben jedem passieren.
Was denken Sie, wo Sie am Ende der Saison in der Fahrerwertung stehen?
Momentan ist da alles sehr offen. Von hinten könnten mich Jochen und Nils überholen, aber nach vorne könnte ich durchaus noch Defender und Tigers überholen. King fährt hier ja nicht mehr um Punkte, also könnte ich auch an ihm vorbeikommen.
Gelang es einem Fahrer Sie heute zu überraschen/enttäuschen?
Mein Teamkollege hat wieder zu seiner Topform zurückgefunden und wichtige Punkte fürs Team in diesem Rennen geholt.