Nach der Farce von COTA hatten die Jungs einiges zu beweisen. Stefan machte am Samstag einen guten Anfang und stellte SimRC im Qualifying auf Platz 3.
Wo ist der Captain?
Doch der Rennsonntag begann mit einem Paukenschlag. Stefan war wie vom Erdboden verschluckt. Manu verdrehte sich am Morgen bei einem Fußballmatch das Knie. Sport ist eben doch Mord. Noch eine Stunde vor den berühmten Worten "Gentlemen, start your engines!" war unsicher ob das Team überhaupt an den Start gehen kann. Bei einem letzten Belastungstest gab Manu jedoch grünes Licht und begab sich für den ersten Stint in die Startaufstellung.
Einkalkulierte Positionsverluste
Noch in der ersten Kurve musste Manu im Kampf um P3 "VRS" den Vortritt lassen. Zum ersten Mal auf der Kemmel Straight angekommen, zog auch "New World Simsport" vorbei. Es ging noch die ein oder andere Position nach hinten bevor Manu nach knapp einer Stunde Fahrzeit an Tim übergab.
Clean and Safe
Das Primärziel, den Ford unbeschädigt zu halten und sich in keine größeren Scharmützel verwickeln zu lassen, wurde in den ersten Stints konsequent verfolgt und bis auf einen optisch ansprechenden Donut in der Busstop Schikane konnte auch Tim einen unauffälligen ersten Run in die Box bringen.
Ein wenig schläfrig
Stefan war mittlerweile aufgewacht, zumindest körperlich. Sein erster Stint war zwar vom reinen Rennspeed her bereits schneller als die seiner zwei Kollegen, jedoch nur ein vager Vorgeschmack auf das, was später folgen sollte. Ein solider Mittelfeldplatz stand zur Rennhalbzeit auf dem Tableau, jedoch konnte in den verbleibenden drei Stunden noch alles passieren, wie wir beim vorherigen Wertungslauf in Austin am eigenen Leib schmerzvoll erfahren mussten.
Slow and Steady
Dem Motto der Anfangsstints treu geblieben konnten Manu und Tim den Rückstand nach vorne bis zur Übergabe an Stefan gering halten. Manu klagte während dem zweiten Stint ein wenig über die Bedingungen, während Tim seinen Rhythmus zu finden schien und passable Rundenzeiten auf den Asphalt knallen konnte.
Schrecksekunde
Mit ca. anderthalb restlichen Stunden auf der Uhr übernahm der ausgeschlafene Teamkapitän Stefan für die letzten zwei Stints. Auf P7 aus der Box gekommen, war der Rückstand zu "Asbury Motorsports" auf P6 schnell egalisiert und George Britton war auch schnell aufgeschnupft. Eine ordentliche Schrecksekunde erlebte Stefan jedoch kurz darauf bei der Anfahrt zur Busstop. Von hinten nahte der HPD des "Team Chimera" zur Überrundung, war jedoch seinerseits unter Druck des gesamtführenden "Coanda Simsport" Teams, die zur Überrundung ansetzten. Beim Anbremsen verlor Darren Seal die Nerven, blockierte die Vorderräder und rutsche geradewegs in den SimRC Ford, der in die Schikane einlenkte. Nach ein bis zwei bangen Runden stellte sich jedoch heraus, dass außer ein paar Blechschäden alles intakt war. Ganz im Gegensatz zu den bemitleidenswerten "Chimera" Jungs, deren Rennen durch einen irrebarablen Schaden an der Front eine Stunde vor der schwarzweiß karrierten Flagge beendet war.
Hammer Time
"Asbury Motorsports" konnte sich durch den Vorfall zwar vorübergehend den sechsten Platz zurückholen, Stefan schien allerdings nur noch mehr motiviert und war schnell wieder vorbei. In der Folge war er trotz leicht beschädigtem Auto zeitweise der schnellste Mann im GT Feld, die zweitschnellste Rennrunde ist da nur eine kleine Randnotiz. Trotzalledem konnte er den 15 Sekunden Rückstand auf "Friction Racing" in der verbleibenden Stunde nicht wettmachen. Teilweise heftiger Verkehr der ihn wertvolle Sekunden kostete, und auch ein glänzend aufgelegter Frederic Evers im Friction Auto mit der Nummer 69, der zum Ende hin mit konstanten Rundenzeiten auf sich aufmerksam machte, besiegelten den sechsten Platz für SimRC im Endklassement.
Glückwunsch an die Sieger
Prototypen- und Gesamtsieg holte sich nach der Pole Position ebenfalls "Coanda Simsport". "iRacing Denmark Assault Racing" stand in der GT Klasse ganz oben auf dem Podium während sich "Vergil Racing" den Pokal in der GTC Klasse sicherte.
Das komplette Rennergebnis könnt ihr hier einsehen: http://www.neo-endurance.com/series/nes/results/
Ebenfalls Platz 6 in der Meisterschaft
Während die Top 4 im GT Klassement bereits weit enteilt sind, herrscht im Mittelfeld ein Kampf um die Positionen. Bei noch zwei ausstehenden Wertungsläufen belegt SimRC aktuell Platz 6: http://www.neo-endurance.com/series/nes/standings/
Stefan im Post Race Interview
"Das Rennen begann sehr holprig. Kurz vor dem Rennen stand noch nicht fest ob wir überhaupt starten konnten. Manu hatte sich am Knie verletzt und ich war aus schlaftechnischen Gründen nicht erreichbar. Bei Manu ging es dann aber doch irgendwie und so konnten wir zumindest das Rennen starten. Die erste Hälfte war etwas holprig, in der zweiten kamen dann alle besser in den Rhythmus, leider war es aber doch schon zu spät um noch die Top 5 zu knacken. Der 6. Platz heißt zwar dass wir unser Ziel knapp verpasst haben aber unter den Umständen und der blamablen Performance in Texas muss man ganz zufrieden sein. Als nächstes steht Interlagos an, die Strecke ist um einiges kürzer und vielleicht können wir mit gutem Trafficmanagement ein Top 5 Ergebnis einfahren."
Medien
Ein von Stefan und Tim kommentierter Video Race Report:
Die Aufzeichnung der Racespot TV Liveübertragung:
Weiter geht es am Wochenende vom 13. - 15. Februar in Interlagos, Brasilien. Natürlich werden wir hier wieder aktuell berichten.
Danke für die Aufmerksamkeit! Keep Racing!