Nun stand die zweite Classic-Strecke in unserer F1RC Summer Championship an. Das Training verlief solide und die Vorfreude auf das Rennen stieg mit jeder guten Runde an. Jedoch hatte ich am Freitag ein mulmiges Gefühl im Bauch, was mein Setup anging. Starkes Untersteuern beim Anbremsen, was unter anderem auch der Grund für diesen katastrophalen Verbremser im WarmUp war. Besonders in Jerez kann dieses Problem zum Todesstoß werden, weshalb ich mich dazu entschloss, mein Setup nochmal komplett umzubauen. Glücklicherweise half mir mein Partner dabei und er gab mir sein Setup als Schablone. Ein bisschen Finetuning, um es ein wenig mehr auf meinen Fahrstil abzustimmen und voila - mein Setup stand und ich hatte deutlich weniger Probleme auf der Strecke. Dies mündete sogar in einer Trainingsbestzeit von 1:13,5xx. Wahnsinnszeit.
Nun stand aber das Rennen am gestrigen Sonntag an und allein schon was die Nervosität anging, übertraf dieses Qualifying alles, was ich bisher erlebt habe. Eine gute Startposition bedeutete auf jedenfall einen Vorteil im Rennen und das wusste nicht nur ich, sondern ihr sicherlich auch. Ich möchte es nicht mit Monaco vergleichen, aber eine gewisse Ähnlichkeit ist schon vorhanden, weil die Überholmöglichkeiten wie auch in Monaco sehr rar sind.
Nun das Qualifying. Das Wetter war perfekt und ich versuchte gleich zu Beginn eine Duftmarke zu setzen, jedoch gelang mir das aufgrund des Verkehrs nicht. Also sofort wieder rein und neue Reifen holen, ein Spritzer Benzin rein und gleich wieder raus. Die Runde war nicht unbedingt perfekt, jedoch gelang mir eine 1:14,1xx, was schonmal ganz OK war. Basti fuhr seine persönliche Bestzeit auf dem Kurs und ich stand also nun unter Zugzwang. Moka war ebenfalls nicht langsam und er schob sich zwischen uns. Das wollte ich nun natürlich so nicht stehen lassen und wagte einen letzten Versuch. Der mir sogar gelang! Mit einer 1:13,884 setzte ich mich auf die Pole Position, aber es waren noch knappe 3 Minuten Zeit. Also hatte Moka noch mindestens einen Versuch. Basti versicherte mir, das er nicht mehr herausfahren würde, also war diese Gefahr gebannt. Wir berieten uns über unsere Strategie und schauten zeitgleich auf das Zeitenterminal um auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Moka fuhr auch tatsächlich noch einmal heraus, aber uns war klar, das dies viel zu spät geschah. Bei ca 1:20 verschwand das "BOX" hinter seinem Namen. Also war es geschafft. Die nächste Doppelpole für WWE Mercedes. Wahnsinn. Das die Teamarbeit so gut laufen würde, hätte ich nicht gedacht und ich bin froh mit Basti einen so starken Fahrer an meiner Seite zu haben. Das macht es jedoch im Kampf um die Tabellenspitze nicht einfacher, aber so stachelt man sich gegenseitig hoch (Meine Meinung). Moka auf Platz 3 liegend war dennoch eine Gefahr (Lustig das gerade "Ich kenne die Gefahr" aus dem Pokemon-Intro kommt xD).
Meine Strategie für das Rennen:
Start: Option
Runde 6: Prime
Runde 20: Prime
Runde 40: Prime
Runde 60: Prime
Daraus wurde allerdings aus diversen Fights, dummem Ehrgeiz und schlampiger Strategie Meinerseits:
Start: Option
Runde 6: Prime
Runde 20: Prime
Runde 38: Prime
Runde 54: Prime
Runde 67: Option
Das Rennen sollte beginnen. Ein hartes Stück Arbeit lag vor mir, denn ich musste sowohl Moka als auch Basti schlagen und das sind momentan nunmal die härtesten Gegner auf der Strecke (Spa und Brasilien kommen ja noch Papa Schlumpf ). Der Start verlief für mich völlig zufriedenstellend. Keine Position eingebüßt und habe Basti hinter mir halten können. Danach begann ein laaaanger Abschnitt, in dem ich mich ausschließlich mit Basti duellierte, aber dennoch waren wir beide so schnell, das schon nach kurzer Zeit eine Lücke zu den anderen Entstand. Basti ging dann in Runde 5 an die Box und dort betrag der Abstand bereits 10 Sek auf Fidelis (? Bin mir da nicht sicher). Ich dann eine Runde später und Basti konnte gerade so an mir vorbei gehen, als ich an die Box fuhr. Wir fuhren weiter unseren Formationsflug und konnten den Abstand nach hinten konstant halten, was gut für uns war. Basti machte dann leider einen kleinen Fehler, was ich jedoch eiskalt ausnutzen konnte. Ich konnte mich auch schnell auf über 4 Sekunden absetzen. Das spielte mir natürlich in die Karten. Jedoch zeigte sich bald ein eher ungeliebter Name bei uns im OSD. Moka war an der Truppe hinter uns vorbei gekommen und holte stetig auf. In Runde 20 ging ich an die Box um mir neue Reifen zu holen. Basti und Moka blieben noch eine Weile auf ihren Reifen, weshalb sie vorbei gingen. Ich kam direkt hinter Moka heraus, welcher gerade Benedikt überrundete. Ich schickte mich ebenfalls an ihn zu überrunden, jedoch schien er sich nicht für eine Linie entscheiden zu können. Er ging von der Ideallinie runter und fuhr auf die Außenbahn. Ich zog auf die Rennlinie und wollte vorbei, jedoch zog er nochmal leicht zurückt (scheinbar eine Lenkkorrektur) und da passierte es. Wir berührten uns und meine rechte Endplatte winkte noch mit einem weinenden Auge und Taschentuch in der Hand. Das passte mir überhaupt nicht, denn so fühlte sich mein Auto sehr unruhig an und ich konnte nicht so aggressiv fahren, wie ich es eigentlich vor gehabt hatte. So entwischte mir Moka ein bisschen, bis auch er endlich an die Box ging. Ich führte nach den Stopps der beiden wieder und konnte diese Führung auch behaupten. Basti versuchte indes Moka ein wenig zu blocken, jedoch ließ das Überholmanöver nicht lange auf sich warten. Moka fuhr auf den Options, was seinen Geschwindigkeitsvorteil erklärte. Runde um Runde kam er näher und kurz vor seinem Stopp war er direkt hinter mir. Er schien aber vor seinem Stopp nicht überholen zu wollen, was sich durch seine Art bemerkbar machte. Er griff nicht so aggressiv an, wie ich es aus Monza bereits kannte, was aber auch am Kurs liegen kann. Er ging in Runde 34 in die Box und nun stand ich vor einem strategischen Dilemma. Fahre ich in die Box und ziehe quasi mit, um ihm keine Chance zu geben an mir vorbei zu kommen und riskiere so im späteren Verlauf des Rennens auf toten Reifen unterwegs zu sein, oder bleibe ich meiner Strategie treu und fahre so wie ich es für Richtig halte, riskiere aber das er an mir vorbei geht. Ich brauchte ein Paar Runden um mir das zu überlegen, was Moka aber schon ausreichte um mich dann in Runde 38 zu bekommen. Schade schade, der Sieg war weg. Das wusste ich zu diesem Zeitpunkt schon. Ich konnte ihm zwar immer mal wieder ein paar Zentel abnehmen und teilweise sogar gut aufholen, aber das schienen nur kurze Erholungsphasen von Moka gewesen zu sein, denn er zog direkt wieder weg. In Runde 54 waren meine Primes dann auch am Ende angelangt und ich musste erneut an die Box. In Runde 67 das gleiche in Grün. Basti war noch einmal an der Box gewesen und mein dummer Ehrgeiz veranlasste mich, nochmal frische Options zu holen. Jedoch verbremste ich mich in die Boxengasse hinein, schoss gerade aus dran vorbei, wurde zurückgesetzt und das waren die wichtigen 2 Sekunden, die Basti brauchte um mich dann auf Startziel zu überholen.
Ich konnte zwar nochmal auf eine Sekunde heranfahren, machte dann aber Anfang Sektor 3 einen Fahrfehler, rutschte danach nochmal leicht weg und damit war dann Platz 2 ebenfalls weg.
Das Rennen war eine strategische Katastrophe und mein dummer Ehrgeiz kostet mich 3 wichtige Punkte in der Championship. Jedoch nehme ich auch viel positives aus dem Rennen mit und freue mich jetzt umso mehr auf Spa. Außerdem war es das erste mal, das ich nach einer Pole Position auch auf dem Podium stehen konnte und das ist für mich schon Erfolg genug. Generell mein zweites Podium und ich freue mich riesig
Ich danke Basti und Moka für heiße Kämpfe und natürlich allen die dabei waren! Ihr seit ne super Truppe und ich hoffe noch viele Rennen mit euch fahren zu dürfen!
und nun das übliche:
Mattout!