Nach den drei aufeinanderfolgenden Rennen in den letzten Wochen freut man sich nun auf die Pause. Die meisten Fahrer blieben zudem auch noch an der Strecke und luden einen Tag nach dem Rennen in ihre Heiligtümer, die nahegelegen Produktionsstätten ein.
Ich hatte das große Vergnügen Vettelspeed bei McLaren, Catfish bei Williams und Juro noch an der Strecke treffen zu dürfen, um für das F1RC-Magazin ein paar Stimmen zu kriegen.
Juro traf ich im Fahrerlager, wo er sich viel Zeit für die Beantwortung unserer Fragen nahm.
Juro: Hallo
Erstmal danke für Ihre Einladung zum Interview. Mein Team und ich stehen ihnen für fast alle Fragen zur Verfügung.
F1RC-Magazin: Obwohl Sie als kein schlechter Qualifyer bekannt sind, ließen Sie die Qualifikation aus und starteten somit vom 12. und letzten Startplatz. Was war Ihre Intention?
Juro: Wir konnten bei den Tests in Silverstone konstant gute Zeiten fahren und dachten, wir würden wieder unter die Top 5 im Qualifiying kommen.
Als es dann um die Wurst ging, so wie man sagt, haben wir uns entschieden nur einen Stint zum Schluss zu fahren.
Da wir aber merkten, dass wir mit unserer Zeit nur maximal auf P7 kommen könnten, entschieden wir uns, die Qualifikation zu beenden und mit frischen Reifen und einer anderen Strategie an den Start zu gehen, was auch eine gute Entscheidung vom Team war.
F1RC-Magazin: Im Hinblick auch auf Ihre etwas unkonventionelle gewählte Strategie hat es sich im Nachhinein ausgezahlt, den langen Weg vom Ende des Feldes zu gehen, oder was hätten Sie lieber anders gemacht?
Juro: Das sehen Sie richtig. Wir konnten vom Start weg gleich ein paar Positionen gutmachen und waren nach 4 Kurven schon auf P6.
Da meine "Black Hawk" mit den Prime Tyres sehr gut zurechtkam und diese auch sehr guten Grip gaben, konnte ich gut pushen.
Catfish, Dustin & Sing kamen meiner Meinung nach nicht so gut damit zurecht, da ich schnell auf die Drei aufschließen konnte.
Catfish schien starke Probleme mit den Options zu haben, da er schon in Runde 8 an die Box ging.
An Dustin & Sing musste ich mir zwar die Zähne ausbeißen, kam aber dann doch vorbei.
Leider haben im letzten Stint die Option Tyres nicht gut funktioniert und ich musste kämpfen, dass ich "Black Hawk" auf der Strecke halte.
Wenn wir das Rennen noch mal fahren könnten, würde ich mit den Option starten und dann erst die Prime nehmen.
So wäre vielleicht das Podium und damit wichtige Punkte gegen Red Bull und Sing drin gewesen.
F1RC-Magazin: Im Ranking stehen Sie nun auf P4. Entspricht das den gesetzten Erwartungen, oder was nehmen Sie sich für die nächsten 2/3 der Saison vor?
Juro: Ich bin nicht zufrieden, aber auch nicht unzufrieden.
Da Berghe & Vettelspeed in einer eigenen Liga fahren, geht es für uns um Platz 3.
Wir hoffen, dass wir diesen Platz erkämpfen und bis zum Schluss verteidigen können.
Wir werden uns für den Rest der Saison mehr auf die Rennen, als auf die Qualifikation konzentrieren, da wir positiv von der Entwicklung in Silverstone überrascht sind.
Wir das Team Sauber F1 möchten uns für die Einladung und die gute Verpflegung bedanken.
Das nächste Mal laden wir Sie zu uns ins Motorhome ein.
Williams Pilot CatfiSh stand uns auch das allererste Mal für ein kurzes Interview zur Verfügung und sprach über seine ersten Eindrücke und zukünftigen Ziele in der F1RC.
F1RC-Magazin: Ihr 3. Rennen in dieser Saison liegt hinter Ihnen und Sie stehen das erste Mal vor unserem F1RC-Magazin Mikrofon Rede & Antwort. Können Sie und ihren ersten Eindruck schildern, den Sie aus den ersten 3 Läufen von dem Fahrerfeld und der Liga haben gewinnen können?
CatfiSh: In meinen ersten drei Rennen konnte ich mir einen guten Eindruck über das Fahrerfeld verschaffen. Vor allem die Leistungsdichte motiviert mich meine Zeiten stetig zu verbessern. Mit meinen Positionen aus diesen drei Rennen bin ich, bis auf Silverstone, sehr zufrieden. Im letzten Rennen musste ich leider aufgrund von Zeitproblemen etwas federn lassen, hoffe aber, mich im nächsten Rennen wieder unter den ersten drei wiederzufinden.
F1RC-Magazin: Wie verlief das gestrige Rennen für Sie? Entgegen der Erwartungen, die sich im Tippspiel offenbarten und wahrscheinlich auch ihren eigenen, langte es nur für Platz 5 nach 52 absolvierten Runden. Wie dürfen wir dieses Ergebnis deuten?
CatfiSh: Aufgrund meiner Arbeit und meinen Freizeitplänen war ich etwas eingeschränkt vom Trainieren. Zusätzlich musste ich mit einem völlig fremden Lenkrad fahren. In den wenigen Tests hatte ich mit den Reifen keine Probleme, obwohl ich dort auch immer sehr früh reinging. Im Ligarennen war dies leider anders, weshalb ich in den letzten Runden zwei Plätze verlor und nur auf Rang drei landete.
F1RC-Magazin: Mit Ihrem sehr frühzeitigen Stopp in Runde 8 waren Sie der Erste, welcher zum Service in die Box fuhr, was Sie erst mal in den Verkehr zurückspülte. Von welchem taktischen Mittel machten Sie hier Gebrauch?
CatfiSh: Nachdem ich in Kurve drei von Grosjean abgeräumt wurde, steckte ich hinter Mr_Sing fest. Daher wollte ich von den frischen Reifen Gebrauch machen und mich nach dem Boxenstopp vor ihm zu befinden, da man mit frischen Reifen gut 2 Sekunden schneller fahren konnte. Das hat auch ganz gut geklappt. Leider war dann gegen Ende des Rennens mein Reifenmanagement zum 'in die Tonne treten'. Daher leider nur Fünfter.
F1RC-Magazin: Im Ranking werden Sie auf Position 7 geführt. Aufgrund Ihres späten Einstieges spiegelt dies natürlich nicht Ihre Möglichkeiten wieder. Was trauen Sie sich, auch durch die 3 Streichergebnisse, noch diese Saison zu?
CatfiSh: Das hängt ganz davon ab, wie viele Rennen ich noch bestreiten kann und wie ich mit dem neuen Patch umgehen kann. Seit dem neuen Patch komme ich einfach nicht mehr an die Top Leute heran, was mich ziemlich ärgert, da ich vor dem Patch immer on Top war. Man wird sehen, wie sich das entwickelt. Mein Ziel am Ende der Saison ist der dritte Platz.
Zuletzt stand uns Vettelspeed ein weiteres Mal Rede & Antwort.
F1RC-Magazin: Erst mal Gratulation zu einem hochverdienten zweiten Platz, und einer spektakulären Show, die Sie ihren Fans gestern bieten konnten! Nach einem etwas, für Ihre Verhältnisse, verhaltenen Comeback, nach ihrer 4-wöchigen Pause, brillierten Sie wieder mit Ihrer alten Form.
Dass es nicht für den Sieg reichte, wenn auch nur ganz knapp, ist der ausgezeichneten Form ihres Kontrahenten BergheVonTrips geschuldet, welcher seinen 3. Saisonsieg feiern konnte.
Finden Sie kurz ein paar Worte, um Ihre Fans an den Eindrücken während des ewigen Duells teilhaben zu lassen? Ist da auch eine Portion Verzweiflung im Spiel und wie geht man damit um?
Vettelspeed: Zunächst einmal vielen Dank für die Glückwünsche. Klar war das Rennen in Silverstone was ganz spezielles und es war ein tolles Gefühl, sich endlich mal wieder auf einen GP vorbereiten zu können. Dabei dann gleich wieder mit den Besten mitzuhalten macht mich und das gesamte Team stolz. Letztlich war es ein Kampf über 51 Runden, den wir verloren haben. Wenn man so weit vorne dabei ist, will man natürlich den Sieg, aber Berghe ist ein riesen Fahrer und hat den Sieg zu 100% verdient. Er war den kleinen Tick besser. Dennoch bin ich sehr zufrieden, da auch ich ein starkes Rennen gefahren bin und mir nichts vorzuwerfen habe.
F1RC-Magazin: Mit Abzug der Streichergebnisse führen Sie das Ranking noch an.
Nach dem GP von Catalunya sprachen Sie von der Form Ihres Lebens, glauben Sie auch, dass dies ausreicht, um Ihre Führung wieder weiter zu stabilisieren? Oder worin besteht diese Saison die größte Gefahr?
Vettelspeed: Ich habe weiterhin eine Form, die sehr gut ist. Vielleicht fehlen mir 1% oder 2%, um wieder an meine Form von Barcelona anzuknöpfen, aber das ist schwierig zu sagen. Ich kann aber sicher sagen, dass ich stärker bin als letztes Jahr und dort war ich sehr, sehr erfolgreich. Die Form ist also super und nicht das Problem. Das Problem sehe ich eher in den Mitstreitern, die auch ein riesen Potenzial haben und vielleicht noch einen Ticken besser sind als ich.
F1RC-Magazin: Darf man mittlerweile schon von einem Duell um die WM reden, oder gibt es noch andere Anwärter, die man bei McLaren noch nicht abgeschrieben hat?
Vettelspeed: Es kristallisiert sich schon heraus, dass Berghe und ich das Ding unter uns ausmachen. Allerdings täuschen die Abstände auch ein wenig, was am Punktesystem liegt. Wenn man sich die anderen Teams anschaut, so ist uns besonders Mr_Sing ins Auge gefallen. Er befindet sich scheinbar auch in überragender Form und kann, sofern alles glatt läuft bei ihm, sicher auch Rennen gewinnen. Dies versuche ich aber zu verhindern.
F1RC-Magazin: Nun geht es nach Deutschland! Für viele Fahrer ist dies der Heim-GP und man verspricht sich hier eine Menge. Auch die Fans zeigten im Vorfeld bereits großes Interesse, sodass die Tribünenplätze nur noch auf dem Schwarzmarkt zu hohen Preisen erhältlich sind. Wie versuchen Sie die Euphorie der Zuschauer und den klaren Heimvorteil, den Sie vor ihrem österreichischen Kollegen haben, zu nutzen, damit nach dem Rennen die deutsche Nationalhymne für Sie erklingt?
Vettelspeed: Der Nürburgring ist eine tolle Strecke ohne jede Frage. Allerdings konnte ich in meiner Karriere noch nie aufs Podium fahren. Mir persönlich liegt die Strecke nicht und ich tue mich schwer damit das Auto abzustimmen. Allerdings befinde ich mich in toller Form und hoffe, dass ich das erste Mal aufs Podium fahren kann in Deutschland. Das wäre toll.
Das waren die News aus Silverstone, diesmal wieder in klassischer Interviewform.
Danke für's lesen und ich hoffe, es hat euch gefallen.