Ansturm auf Zolder – Rennstrecke oder Parkplatz?

Alles neu – Auftakt mit vielen Fragezeichen

Die eigentliche Geschichte dieses Rennens beginnt jedoch schon einige Wochen vorher. Bereits mit der Ankündigung des neuen Reglements, inklusive komplett neuem Rennformat, begannen angeregte Diskussionen. Diese wurden nicht weniger, als die SimRC einen regelrechten Ansturm an neuen Bewerbern verbuchen durfte. Kann ein Reverse-Grid Sprintrennen generell funktionieren? Wie sieht dies aus, wenn wir tatsächlich ca. 50 Fahrer auf der Strecke haben? Reichen unsere 50 Serverslots überhaupt aus, sodass alle Fahrer, die gerne möchten, am Rennen teilnehmen können? Und wie soll ein Rennen auf Zolder mit ca. 50 Fahrern funktionieren? Die meisten dieser Fragen konnten im Laufe des Rennwochenende geklärt werden, auch der Punkteschlüssel wurde noch einmal angepasst, um der neuen Situation Herr zu werden. Manche Fragen werden aber noch bis zum zweiten Rennen ein Grund für Diskussionen bleiben. So konnte das Sprintrennen dieses Mal aufgrund von Problemen mit der Entry List leider nicht gefahren werden. Somit werden wir die Antworten hierzu erst in Suzuka erhalten.


4 Ringe in Mode

Im Qualifying herrschte dann in einem Punkt Gewissheit: Es werden 47 Sim-Racer das Rennen bestreiten – absoluter SimRC Rekord! Wider Erwarten konnten die Fahrer sogar die eine oder andere Runde ohne Verkehr abschließen. Letztendlich zeichnete sich die Ingolstädter Dominanz aber früh ab und wurde gegen Ende des Qualifyings nur noch stärker. 9 Audis unter den Top 10! Und mit N.Lörres, P.Retzbach und A.Understrike befinden sich altbekannte Gesichter an der Spitze.


Zolder wird zum Parkplatz

Bereits im Anschnitt zur Start-Ziel Geraden wurde klar, hier passiert gerade etwas Besonderes. Autos wohin das Auge reicht. Trotz der Zuversicht unseres Co-Kommentators @Faceaggro, alle Autos würden die erste Kurve überstehen, kam es hier zum ersten Massencrash. So wurde aus der Rennstrecke binnen Sekunden ein überfüllter Supermarkt-Parkplatz.


Auch danach beruhigte sich das Geschehen in den ersten Runden nur wenig. Nach 5 Rennminuten kam es zu einem weiteren Massencrash in der 2. Schikane im hinteren Teil des Feldes.


Umkämpftes Mittelfeld – Fehlerhafte Top 10

Nachdem sich alle etwas sortiert haben, konnte sich an der Spitze eine Gruppe rund um den Führenden N. Lörres bereits vom Mittelfeld absetzen. Dahinter bildeten sich häufig Grüppchen, in denen hart, aber meist fair, um die Positionen gekämpft wurde. In den Top 10 schlichen sich jedoch immer wieder Fehler ein. T. Schameitat fiel bereits in der ersten Runde weit zurück, P. Retzbach drehte sich mehrmals weg und holte sich zu allem Überfluss, wie auch A. Understrike, eine Durchfahrtsstrafe. M. Weber wurde unglücklich von H. Nord gedreht, als er wegen einer Überrundung abbremsen musste, und letztgenannter fiel später sogar komplett aus.


Easy win – oder doch nicht?

Von allem unbeeindruckt drehte N. Lörres an der Spitze sicher und problemlos seine Runden. So wirkte es zumindest, wie er nach dem Rennen berichtete, fühlte sich das im Auto aber ganz anders an. Das ganze Rennen bekam der Gewinner des Saisonauftakts der letzten Saison Druck von Hinten, zunächst von P. Retzbach, danach von A. Understrike und am Ende des Rennens von M. Mund. Zusätzlich fuhr er auch noch mit einer Beschädigung durch einen Crash bei einer Überrundung, die zu starkem Untersteuern führte. Dadurch konnte M. Mund in der vorletzten Runde komplett aufschließen. Es war nun angerichtet, sofern M. Mund im ersten Sektor ruhig bleibt, wird er wohl in die erste Schikane die Führung übernehmen können und sich den Sieg holen. Der Endurance-Racer entschied sich jedoch anders und versuchte den Führenden bereits im ersten Sektor unter Druck zu setzen. Dadurch konnte er die Linie in Kurve 3 jedoch nicht halten und vergab die Chance auf den Sieg.

N. Lörres konnte sich mit 3 Zehntel Vorsprung auf M. Mund ins Ziel retten und seinen Erfolg aus dem Vorjahr wiederholen. Das Podium wurde abgerundet von M. Weber im Lexus.




Starke Debütanten und die Fahrer des Tages

Zu guter Letzt wollen wir dieses Jahr eine neue Rubrik einführen, nämlich den Fahrer des Tages aus der Sicht der Kommentatoren ( @Gscheida_Bua und @Faceaggro). Damit haben wir uns selbst eine große Aufgabe gestellt, weil unter den 47 Fahrern einige außergewöhnliche Leistungen abgeliefert wurden. So müssen jedenfalls C. Hoelzel, A. Bäcker und J. Joseph angesprochen werden, welche ihr erstes Ligarennen bei SimRC auf den Positionen 4, 5 und 6 beendet haben. Auch Weber auf Position 3 lieferte ein äußerst starkes Rennen ab und konnte sich trotz des unverschuldeten Drehers auf dem Podium festbeißen. G. Pruna im Aston V12 auf Position 8 hat auch alles aus dem Auto rausgeholt und sich das ganze Rennen über ein tolles Duell mit K. Braun geliefert.

Gscheida_Bua: „Letztendlich fällt meine Entscheidung aber auf einen Fahrer im Mittelfeld, nämlich D. Schnelle. Als ich ihn auf der Startaufstellung auf P42 gesehen hatte, habe ich mir nicht gedacht, dass er noch Punkte holen kann. Dank umsichtiger Fahrweise bei den Massencrashs und einer tollen Leistung konnte er jedoch 23 Positionen gutmachen! P19, echt stark!“

FaceAggro: „Ich nehme den Sieger N. Lörres. Er ist einfach extrem konstant gefahren, hat sein Programm abgespult und es trotz Schaden leicht aussehen lassen. Die Anspannung und den Druck hat er sich einfach nicht anmerken lassen und das Rennen verdient gewonnen!“


Somit bleibt aber noch eine Frage offen: Wer war dein Fahrer des Tages?



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