Il gran finale di Misano

Ausgangslage vor dem Rennen

Es konnte vor dem Rennen kaum knapper um die WM stehen. Filz musste "nur" Weber auf der Strecke schlagen, solange Understrike nicht gewinnt.

Weber dagegen reichte ein Punkt mehr als Filz um bei Punktgleichheit gekrönt zu werden, musste aber aufpassen nicht zu weit hinter Understrike ins Ziel zu kommen.

Eigentlich musste hier jeder der Drei auf den Sieg schielen, ansonsten war Mathematik im Cockpit angesagt.

Die Qualifikation - ein erster Fingerzeig von Filz

37 Fahrzeuge standen Samstagabend an der Boxenmauer, Rekord für die SimRC ACC-Liga. Allein diese Zahl kann unsere Community bereits mit Stolz erfüllen. Im Quali war wieder einmal Theo Oeverhaus im Audi R8 LMS Evo der strahlende Polesetter. Seine Zeit von 1:32:883 lies die Konkurrenz nur staunen. Direkt dahinter reihten sich auf P2 mit Filz und P3 mit Henke beide im Mercedes-AMG GT3 zeitgleich mit einer 1:33:384 ein, Herr Filz hat scheinbar ein Fable für Zeitgleichheit in der Qualifikation. Das war schon mal eine sehr gute Ausgangslage für Filz. Understrike im Ferrari 488 GT3 allerdings blieb in Schlagdistanz auf P4 mit einer 1:33:420. Auch dieses Mal war die Leistungsdichte zwischen P6 und P15 enorm. Hier konnte der kleinste Fehler auf der schnellsten Runde direkt über etliche Plätze am Start entscheiden. Dieser Umstand machte auch Weber im Porsche 991 II zu schaffen und er musste im Titelkampf bereits erste Federn lassen und kam nicht über P10 hinaus.

Disziplinierter Start

Das Rennen startete direkt mit Zweikämpfen an der Spitze und im Mittelfeld.

Oeverhaus wurde in den ersten Kurven von Filz unter Druck gesetzt, konnte seine Führung jedoch verteidigen. Rehberg schluckte in Kurve 4 bereits Understrike, der hier einen zu vorsichtigen Start hinlegte.

Eigentlich gab es nach dem Start nur zwei Unfälle durch Fahrfehler, aber insgesamt zeigte hier das komplette Feld einen sehr gesitteten Umgang.

In den folgenden Runden Filz erst mit kleinen Fehlern, die ihm Plätze kosteten, danach mit einem größeren Slide kurz vor "Carro". Damit jetzt auf der Strecke direkt hinter Understrike, aber immer noch auf Titelkurs.



Auf einmal auch Henke auf P2 mit Unkonzentriertheiten. Er verlor in einer Runde gleich zwei Plätze gegen Rehberg und Understrike.

Understrike jetzt auf P3 hinter Rehberg, zu diesem Zeitpunkt war er Weltmeister. Punktgleich mit Filz hätte hier sein zweiter Platz, aus seinem ersten Ligarennen in Laguna Seca, entschieden.


Im Stream kehrte auch abseits des Titelkampfes keine Ruhe ein. Im Mittelfeld drängelten sich dutzende Autos eng an eng. Es gab kaum Abstände, die größer als 1 Sekunde waren. In Folge gab es an allen Ecken des 4,2km kurzen Kurses Zweikämpfe.

Weber auf dem Vormarsch

Jetzt sahen die Zuschauer auf Twitch doch einige Dreher im Mittelfeld, aber noch viel mehr faire und harte Zweikämpfe quer durchs Feld.

Weber, der sich bereits auf P7 vorgearbeitet hatte, führte lange ein sehr enges Duell mit dem Debütanten Fischer im Mercedes-AMG GT3 um P6.

Im Kampf um die Team WM hatte Sedlak bereits früh das Segel, durch zwei unverschuldete Kollisionen, streichen müssen. Damit war Filz auch in diesem Titelkampf auf sich allein gestellt.

Fischer konnte dann dem Druck von Weber nicht mehr standhalten und verlor P6, nur um sich wenige Runden später im Duell mit Ruoff im McLaren 720S wiederzufinden.




Understrike versenkt die WM

Understrike verfolgte Rehberg Runde um Runde, ständig in seinem Heck, allerdings ohne Not diesen überholen zu müssen. Henke auf P4 sorgte für den notwendigen Punkteabstand in der WM. Bis zur Überrundung von Sedlak...

Während Sedlak die Tür für Rehberg in der Bremszone von "Rio" weit öffnete, wollte auch Understrike direkt durchrutschen.

Das sah Sedlak scheinbar anders und kehrte zu seiner Linie zurück. Understrike, der sich sehr aggressiv in die Innenseite setzte, konnte nicht mehr darauf reagieren und so kam es zur Berührung.

Doch es sollte schlimmer kommen. In Folge fuhr Henke, überrascht von Understrikes Spin, frontal auf ihn auf, beide erlitten größeren Schaden.

Während Henke am Ende der Runde an der Box aufgeben musste, ließ Understrike seine knapp 20 Sekunden Schaden reparieren und setzte das Rennen weit hinten im Feld fort.










Filz ab jetzt auf Weltmeisterkurs in P3, Weber auf P4 mit starker Recovery nach seinem Quali. Im Rennen war die Pace bei Weber plötzlich da, aber der Abstand zu Filz noch zu groß um Spannung zu erzeugen.

Auch Ulrich, von P11 startend aber in der Zwischenzeit auf P7 vorgerückt, versuchte alles, um noch Punkte für die Team WM zu sammeln.

Weber allerdings musste nur wenige Runden danach, auf P4 liegend, mit einem Dreher wieder auf P5 zurück. Alles lief hier für Filz.

Boxenphase - Understrike plötzlich wieder hinter Filz

Weber war als erster der Führungsgruppe an der Box, kam aber hinter Understrike wieder raus. Ein paar Runden später kamen die drei führenden Oeverhaus, Rehberg und Filz in der selben Runde an die Box.

Ulrich nach seinem Stopp nun auch an Weber vorbei. Weber hatte nach dem Boxenstopp Probleme die Pace wieder zu finden, verlor dann auch eine weitere Position gegen Fischer. Statt Richtung Filz und Titel ging es für ihn erstmal nur rückwärts.

Nachdem alle an der Box waren, bei noch 38 Minuten zu fahren, sahen die Zuschauer folgenden Zwischenstand: P1-Oeverhaus, nichts, P2-Rehberg, nichts, P3-Filz, P4-Understrike, P5-Ruoff, P6-Ulrich, P7-Fischer und P8-Weber.

Ulrich, der heute wie Nico Hülkenberg ohne Training in das Auto musste, war zu diesem Zeitpunkt direkt an Ruoff dran. Ein starkes Rennen von ihm.

Fischer und Weber waren damit die großen Verlierer der Boxenstopp-Phase und verloren nach den Stopps etwas ihren Rhythmus. Durch das enge Mittelfeld sorgte hier die kleinste Schwächephase direkt zu Platzierungsverlusten.

Finale des Finals

Understrike holte Runde für Runde auf den provisorischen Weltmeister Filz auf, während Ulrich in einem spannenden Duell gegen Ruoff kämpfte. Die beiden hatten definitiv Bock auf mehr.

Ruoff musste dann in unvergleichlicher Art und Weise seinen Spin abfangen:



Der ihm zwar direkt erstmal keine Zeit kostete, aber dadurch die Verfolgung von Ulrich aufgeben musste, weil der Schock doch noch saß.

Trotzdem nach Silverstone wieder ein starkes Rennen von ihm, dieses mal nicht profitierend von Fehlern sondern in Duellen mit seinen Kontrahenten.


Auch 15 Minuten vor Ende gab es noch ansehnliche Duelle quer durchs Mittelfeld. Weber kämpfte sich letztendlich wieder an Ruoff vorbei, zusammen mit Ulrich boten die 3 den Zuschauern eine gute Show.

Am Ende sollte Ulrich sich auf P5 liegend von den beiden absetzen, während Lörres sich an Weber und Ruoff herangeschlichen hatte und noch mal Druck auf Ruoff aufbaute, um ihn kurz vor Schluss überholen zu können.


Understrike war jetzt an Filz dran und setzte ihn Runde für Runde unter Druck. Nach einem Verbremser von Filz war es dann soweit, Understrike auf P3.

Aber auch dieses Überholmanöver brachte ihm nicht die weggeworfene WM zurück. Zwei Punkte Vorsprung hatte Filz noch in der WM und nach vorne ging nicht mehr viel durch die großen Abstände zu Oeverhaus und Rehberg.



Filz wollte es doch noch spannend machen, drehte sich drei Runden vor Schluss und berührte sogar die Bande. Der Schaden und Zeitverlust hielt sich aber in Grenzen, so dass sein großer Vorsprung auf P5 am Ende ausreichen sollte.

Oeverhaus und Rehberg beendeten das Rennen mit einem Doppelsieg für ihr Team, vor Understrike auf P3. Für die beiden gab es nach dem Zwischenfall zwischen Henke, Sedlak und Understrike keine Konkurrenz mehr.


Aber der wahre Sieger war in diesem Moment Filz. Er sicherte sich P4 und damit die WM gegen Understrike auf P3 und Weber auf P6.



(Von links nach rechts: 2. Rehberg - 1. Oeverhaus - 3. Understrike)

Damit gratulieren wir herzlich unserem österreichischem Freund Patrick Filz zum Gewinn der Fahrermeisterschaft.

Doch er hat noch mehr zu feiern.

Auch in der Team Meisterschaft kann er zusammen mit seinem Teamkollegen Ralph Sedlak, mit 9 Punkten Vorsprung, den Pokal in die Höhe strecken.







Es geht weiter, immer weiter

Damit geht die zweite ACC Sprint Liga Saison vorbei. Wir durften dieses Jahr viele alte Gesichter, aber auch etliche Neue auf der Strecke begrüßen. Doch wo eine Saison endet, steht die nächste schon in den Startlöchern.

Die Ligaleitung hat sich einiges ausgedacht, um nächste Saison etwas frischen Wind in die Liga zu bringen. Beginnen wollen wir das mit der ersten Ankündigung:

Unser geschätzter Kevin aka TodesHoernchen, aka Hörnle, aka MEINE AUGEN wird das Kommentatoren-Pult verlassen und wieder in das Auto steigen. Dafür haben wir nun unseren eigenen SimRC Rosberg bekommen.

Filz gab direkt nach dem Rennen im Interview sein vorzeitiges Karriereende in der SimRC ACC Liga bekannt und wird uns in Zukunft als Kommentator und Experte im Stream mit seiner geballten Kompetenz unterstützen.

Auch den News Bereich möchte er verstärken, so dass wir mit einem weinenden und lachenden Auge auf seine zwei durchaus erfolgreichen ACC Saisons zurückblicken können.


Aber auch im Bereich des Forums, dem Reglement, dem Strafenkatalog, der Streckenauswahl und auch dem Rennformat wird es Änderungen geben.

Diese, sowie der Starttermin der neuen Liga, werden euch Ende der Woche offiziell bekanntgegeben.


Vielen Dank an alle die ihr hier aktiv am Rennbetrieb teilgenommen, als Ligaleiter oder Newsautoren mitgeholfen, als Zuschauer mit gefiebert oder die Liga als Spender unterstützt habt.

Ohne euch bzw. ohne uns alle, gäbe es keine SimRC ACC Liga.

(Damit auch erstmal genug Pathos)

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